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BFF Jahrestagung 2018

1. Dezember 2018 - 2. Dezember 2018

Workshop: Gesellschaftlicher Fortschritt durch Wertschätzung von Vielfalt und Abbau von Vorurteilen – Realität der Einheit der Menschheit

BFF-Vorstandsmitglied Gisa Meier-Floeth stimmte mit einem Impulsvortrag in das Thema: Gesellschaftlicher Fortschritt durch Wertschätzung von Vielfalt und Abbau von Vorurteilen ein:

„Das Konzept der Einheit in der Vielfalt ist in der Bahá’í-Religion wohl das grundlegendste und kennzeichnendste Prinzip. Dieser Grundsatz der Einheit „verlangt eine organische, strukturelle Veränderung der heutigen Gesellschaft, eine Veränderung, wie sie die Welt noch nicht erlebt hat.“ (Shoghi Effendi)

Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung mit ihren 17 globalen Zielen, die im September 2015 auf einem UN-Gipfel verabschiedet wurde, gilt weltweit für alle Nationen. Sie soll der „Transformation unserer Welt“ dienen. Eine solche Transformation kann jedoch nicht allein auf der gesetzlichen und politischen Ebene durchgesetzt werden, sondern erfordert

tiefgreifende Veränderungen in den Strukturen und in den Einstellungen der Menschen.

Aus Bahá´í-Sicht sollte jede Maßnahme, die gesellschaftlichen Wandel bewirken will, vom Bewusstsein geleitet sein, dass der Mensch eine geistige Dimension besitzt: „das für die menschliche Natur Wesentliche ist die innere Wirklichkeit, die jedem menschlichen Wesen angeboren ist, die Widerspiegelung des Göttlichen in jedem von uns, die Seele, die weder Geschlecht, Rasse, Nationalität noch andere körperliche oder soziale Unterscheidungsmerkmale hat.“[1] Hierfür müssen wir uns unabhängig machen von Vorurteilen, den Urteilen anderer, uns loslösen von alten, überflüssigen Traditionen und Ritualen, von bequemen Denkstrukturen und liebgewonnenen Gewohnheiten und Vorrechten. Loslösung (vom Alten) und innere Freiheit sind die Voraussetzung, auf der sich etwas Neues entwickeln kann.

An der Wurzel unzähliger Hindernisse für Frauen und Mädchen, ihren rechtmäßigen Platz in der Gesellschaft einzunehmen, ist die Weigerung die Realität zu akzeptieren, dass Frauen und Männer gleich und alle Menschen eins sind.

Der Wandel ist als Entwicklungsprozess zu verstehen, der es erfordert, sich Kenntnis zu verschaffen und Wissen zu vertiefen, und der bedeutet, eingewurzelte herkömmliche Haltungen aufzugeben, denn alle Menschen „wurden erschaffen, eine ständig fortschreitende Kultur voranzutragen“, wie es in den Bahá‘í-Schriften heißt. Jede Nation, jede Gemeinde und jeder einzelne Mensch ist aufgerufen daran mitzuwirken, eine friedliche und blühende Weltgemeinschaft aufzubauen.

Das anschließende Diversity Training  wurde  von Aliyeh Yegane Arani und ihrer Kollegin Urs Neuhof geleitet, die als Trainerinnen im Bereich Diversity und Antidiskriminierung arbeiten.

In einer Powerpoint-Präsentation  gab Aliyeh Yegane einen Überblick und veranschaulichte anhand von  Beispielen  Mechanismen von Diskriminierung und Gegenmaßnahmen: Für den öffentlichen Diskurs ist ein gewisses Basiswissen notwendig.

In einem Diversity-Bingo-Spiel fragten sich die Teilnehmer_innen gegenseitig nach vorgegebenen Merkmalen wie Alter, Herkunft, Beruf, Freizeitgestaltung, politisches Engagement oder spezielle Vorlieben, was durchaus auch mal peinlich oder unangenehm war und verdeutlichte, wie unterschiedlich in der Gesellschaft verschiedene Merkmale empfunden werden. Wahrnehmungsübungen zeigten, wie unterschiedlich Menschen scheinbar „eindeutige“ Situationen beurteilen und auf Basis ihres (Vor-) Urteils handeln.  Ziel im Diversity Training war es ja auch, unseren unbewussten Vorurteilen und bisher unbemerkten, aber dennoch möglicherweise diskriminierenden Verhaltensweisen auf die Schliche zu kommen.

In den anschließenden Arbeitsgruppen sollten für verschiedene Bereiche (Frauen, Migrant_innen, religiöse Gemeinschaften) konkrete Beispiele aus unserem persönlichen Erfahrungsbereich gefunden werden.

Gerade die Teilnahme im öffentlichen Diskurs erfordert es, eigene Vorurteile zu erspüren und das eigene Verhalten und die eigene Wortwahl zu überprüfen.

Am Ende des ereignisreichen ersten Tages zeigten Akteurinnen aus verschiedenen Projekten im Rahmen einer Podiumsdiskussion Wege der praktischen Umsetzung zur gesellschaftlichen Teilhabe aller auf.

Am 2. Dezember fand die BFF-Mitgliederversammlung mit dem Jahresbericht und der Entlastung des Vorstands statt.

 

Ausführliche Protokolle, Powerpoint Präsentationen der Einführungen, Workshops und der Mitgliederversammlung können Sie anfordern beim BFF-Sekretariat: Gisa Meier-Floeth, Tel. 05722 3472 / Mobil: 01525 37 500 46 / e-Mail: bff@bahai.de

[1] Auf dem Weg zur Gleichberechtigung von Frauen und Männern, ISGP, 8. Dezember 2009

Details

Beginn:
1. Dezember 2018
Ende:
2. Dezember 2018
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