Impulsvortrag von Dr. Helia Daubach zum Thema „Wohlstand Macht Entwicklung“

Gleichwertigkeit von Frauen und Männern als existenzielle Voraussetzung für die Menschheit

Impuls für die Jahrestagung des Bahá´í-Frauen-Forums am 11. November 2023 in Langenhain
von Helia-Verena Daubach

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Gäste, liebe Menschen, die Sie von
verschiedenen Orten uns „zugeschaltet“ sind,

Wohlstand, Macht, Teilhabe – Neue Perspektiven auf Armut und Gleichstellung:

Das ist das Thema, dem wir uns auf der diesjährigen Jahrestagung des Bahá´í-FrauenForums gemeinsam annähern wollen. Ich möchte versuchen, mit meiner Einführung Impulse für unseren anschließenden Austausch und die Workshops am Nachmittag zu geben. Das Thema ist denkbar umfassend – und ich habe circa 45 Minuten, um uns alle hierbei gedanklich mitzunehmen. Und da dachte ich mir, tja, mach das Thema gleich noch umfassender und erweitere es um den Aspekt, „Entwicklung“…


Also bitte sehen Sie es mir nach, dass ich viele Gedanken nur anreißen und Fragen in den Raum stellen kann. Und dass diese Auswahl von Gedanken und Fragen notwendig subjektiv ist. Ich möchte die Leinwand vorbereiten, auf der wir später gemeinsam malen können – aber ich kann und möchte nicht das fertige Bild liefern. Ich lade Sie dazu ein, dass wir uns dem Thema in drei Schritten annähern:


Unter dem Stichwort „Wohlstand“ versuche ich eine Bestandsaufnahme. Anschließend wollen wir uns einer Bahá´í-Perspektive auf das Thema zuwenden.
Schließlich möchte ich unter dem Stichwort „Entwicklung“ unseren Blick auf Entwicklungsperspektiven lenken, die uns Grund zur Hoffnung geben.

Armut und Frauen, oder anders ausgedrückt: Der Umstand, dass Frauen und weibliche Kinder bei der Verteilung von Ressourcen in einer Gesellschaft zu kurz kommen, das ist ein Zustand, den wir durch nahezu die gesamte Menschheitsgeschichte beobachten können. Dass dieser Zustand die Menschheit schon seit unvordenklichen Zeiten begleitet, ist wissenschaftlich unter anderem dadurch gut belegt, dass er sich weltweit bis heute in einem körperlichen Unterschied zwischen Männern und Frauen manifestiert, der aus einer rein biologischen Sicht schwer zu erklären ist:


Weibliche Mitglieder der Spezies Homo Sapiens sind weltweit im Durchschnitt kleiner als ihr männliches Gegenüber. Und das, obwohl es die Frauen sind, welche die menschlichen Babys mit ihren für unsere Spezies typischen großen Köpfen für das weit entwickelte menschliche Gehirn zur Welt bringen. Was neben anderem eine hohe Zahl von Geburtskomplikationen bei menschlichen Frauen zur Folge hat. Menschliche Frauen würden also, rein evolutionär gesehen, davon profitieren, im Durchschnitt etwas größer oder mindestens gleich groß zu sein wie die Männer. Warum also hat sie die Evolution nicht mit diesem für das Überleben unser Spezies vorteilhaften Größe auszustatten vermocht, und dies über Jahrtausende?


Und nein, auch wenn dies immer wieder zu hören ist, es liegt nachweislich nicht daran, dass Frauen immer nur in der Höhle gesessen haben und Männer draußen den Säbelzahntiger und das Mammut erlegt haben, und dafür besonders groß und stark sein mussten, dass sich dieses für unser biologisches Überleben problematische Merkmal bei uns bis in unser Jahrhundert hinein erhalten hat. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass auch Frauen an der steinzeitlichen Jagd beteiligt waren – und es wird überdies immer deutlicher, dass das evolutionäre Erfolgsgeheimnis des Menschen Zusammenarbeit ist, die Fähigkeit zur Gestaltung hochkomplexe Beziehungen und Lernerfahrungen, und nicht körperliche Merkmale wie Stärke, Größe, Leistungsfähigkeit. Sondern es liegt nachweislich daran, dass die Menschheit offensichtlich über sehr lange Zeiträume und weltweit eine Kultur entwickelt und aufrechterhalten hat, in welcher Frauen und weiblichen Kindern systematisch weniger Ressourcen, zunächst materieller, zunehmend aber auch ideeller Art, zugestanden werden. Eine Kultur, die die vorhandenen Ressourcen, ob nun viel oder wenig, systematisch vorrangig Männern und männlichen Kindern vorbehält. Mit allen kulturellen Praktiken, weltweit sehr vielfältig übrigens, die dazu gehören, ein solches kulturelles Muster aufrecht zu erhalten.

Mechanismen der Partnerwahl – bei Frauen und bei Männern! – gehören ebenso dazu wie Regeln über das, was und wann und wie Frauen essen dürfen, wer Zugang zu Bildung, medizinischer Versorgung, Acker- oder Weideland, Viehbestand, bestimmten Gerätschaften und technischen Errungenschaften im weitesten Sinne oder sogar wichtigen gesellschaftlichen Institutionen und bedeutsamen Ritualen einer Gemeinschaft erhält. Dieses Muster „weiblicher Ressourcenarmut“, wie ich es hier nennen möchte, findet sich weltweit auf allen Ebenen des Lebens. Auch die wissenschaftliche Forschung belegt: Soziale Benachteiligung, Armut und soziale Ausgrenzung sind bis heute weltweit in hohem Maße „geschlechtsspezifisch“ bestimmt. Es gibt mittlerweile unzählige Studien dazu.

Diejenigen unter Ihnen, die sich näher mit den Hintergründen der o.g. Forschung vertraut machen möchten, sei die m.E. sehr gute ARTE-Dokumentation „Warum sind Frauen kleiner als Männer?“ ans Herz gelegt. Sie ist im Internet abrufbar.

Dass Armut weltweit vor allem Frauen und mit ihnen Kinder betrifft, und zwar sowohl in Gesellschaften, die ohnehin global gesehen von Armut stark betroffen sind, als auch in den sogenannten „reichen“ Staaten, zu denen Deutschland gehört, das ist also geradezu ein Allgemeinplatz. Es gibt kaum eine gesellschaftliche Stimme, gleich in welchem Land oder in welcher Weltgegend, die das ernsthaft in Abrede stellen würde.

Leider kann ich nicht gleichermaßen sicher durch Studien belegt sagen, ob die Menschheit sich schon ebenso lange nach Gleichberechtigung, Gleichwertigkeit und Gleichwürdigkeit von Männern und Frauen sehnt wie sie diese Kultur weiblicher „Ressourcenarmut“ pflegt.

Feststeht aber, dass seit den letzten 150 bis 200 Jahren immer mehr Stimmen vernehmbar werden, welche die unwürdigen Lebensumstände, in denen Frauen und Mädchen in vielen Fällen zu leben gezwungen waren und weiterhin sind, anprangern und Gleichberechtigung, Gerechtigkeit, echte Verbesserungen beim „Status von Frauen und Mädchen“ fordern.

Und gerade in den letzten 30 Jahren hatte die Menschheitsfamilie bei der Verbesserung der Situation von Menschen in extremer Armut so große Fortschritte gemacht, dass die Hoffnung, bis 2030 weltweit mindestens die extreme Armut vollständig und ein für alle Mal besiegt zu haben, ein realistisches, erreichbares Ziel zu sein schien. Und damit die Hoffnung, eine entsprechende Verbesserung gerade für Frauen zu erreichen, ebenfalls in greifbare Nähe rückte.

Jedoch hat uns die Kombination der sich weiterhin zuspitzenden Menschheitskrisen – Klimawandel, Pandemien, kriegerische Auseinandersetzungen, um nur drei zu nennen – allein in den letzten drei Jahren den absolut gesehen größten Zuwachs extremer Armut weltweit gebracht. Und von dieser Entwicklung sind nachweislich wiederum Frauen und weibliche Kinder spezifisch und am stärksten betroffen. Wann immer die Menschheit also in Krisensituationen gerät, erhält die globale Kultur der „weiblichen Ressourcenarmut“ neuen Auftrieb.

Und das alles ist auch im „reichen“ Deutschland nicht anders:

Armut und Armutsbedrohung treffen auch in unserer Gesellschaft überproportional häufig Frauen, allen voran Alleinerziehende, dies eben meist Frauen, Frauen über 65 und Menschen unter 18 Jahren, also Kinder beiderlei Geschlechts.

Aber was kann denn der Grund dafür sein, dass sogar die Frauen in einem der reichsten Länder der Erde überdurchschnittlich häufig arm sind? In einem Land, in dem doch, so müsste man meinen, mehr als genügend Ressourcen zur Verfügung stehen, um die Bedürfnisse aller angemessen zu befriedigen.

Und was angesichts der dargelegten Situation noch rätselhafter erscheinen muss:

Dass die Armut von Frauen und Mädchen in jeder Hinsicht beseitigt werden muss, dass sie ein unerträgliches Übel ist, und dass die Gleichberechtigung der Frauen bei der Lösung der oben beispielhaft genannten Menschheitskrisen der „game changer“ schlechthin ist – darin sind sich weltweit eigentlich alle einig.

Die meisten Staaten, darunter sogar extrem konservative Staaten wie Saudi-Arabien, haben Konventionen zur Bekämpfung von Armut, Gewalt gegen Frauen und Kinder, zur Gleichstellung der Geschlechter unterzeichnet, viele von ihnen diese ratifiziert. 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen haben 2015 in New York einstimmig die Agenda 2030 angenommen. Unter den 17 Nachhaltigkeitszielen (SDG) der Agenda finden sich „Armut in allen ihren Formen und überall beenden, den Hunger beenden und Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen“ unter den ersten fünf.

Und UN-Women Deutschland schreibt dazu „Gleichstellung ist der Schlüssel für alle Nachhaltigkeitsziele.“

Das Ergebnis unserer Bestandsaufnahme zur Armutsbetroffenheit von Frauen weltweit muss uns also doch einigermaßen verwirren:

Die Weltgemeinschaft ist sich darin einig, dass Armut und Hunger beseitigt werden müssen; und dass hierbei die Situation von Frauen und Mädchen, ihre Selbstbestimmung, die Gleichstellung der Geschlechter Schlüsselfaktoren sind.

Sie hat einstimmig ihre Entschlossenheit zum Ausdruck gebracht, dies bis 2030 (in sieben Jahren, zur Erinnerung) erreichen zu wollen.

Und doch sind selbst in den reichsten dieser 193 Länder, darunter Deutschland, auch 8 Jahre nach Verabschiedung der Agenda 2030 immer noch Frauen die am stärksten von Armut betroffene Bevölkerungsgruppe. Und die Facetten dieser Armut sind vielgestaltig: Sie reichen von der schon erwähnten Ernährungsarmut, schlechterem Zugang zu sicherem, ausreichendem Wohnraum, zu Einrichtungen der Geburtshilfe und medizinische Versorgung, zu Bildung, Finanzmitteln, Ausbildung, Berufsmöglichkeiten, bis hin zum Zugang zu gesellschaftlichen Institutionen. Armut hat, auch im reichen Deutschland, immer viele Gesichter. Aber sehr viele davon sind weiblich.

Um es noch einmal auf den Punkt zu bringen:

Alle wissen, dass Armut, Hunger und die Ungleichheit von Frauen und Männern eine Ungerechtigkeit darstellen, die Gesellschaft in ihrer Entwicklung behindern, ja sogar die 17 Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 gefährden.

Es ist weltweit anerkannt, dass nur Gleichberechtigung, gleicher Zugang zu gesellschaftlichen Ressourcen welcher Art auch immer, gleiche Gestaltungsmöglichkeiten von Frauen und Männern den Weg in die Zukunft weisen können.

Das alles ist wissenschaftlich sehr gut belegt.

Es gibt weltweit zahlreiche Initiativen, Bewegungen, Rechtsinstrumente, Bemühungen unterschiedlichster Art, um diese Ziele zu erreichen.

Es werden durchaus erhebliche materielle Ressourcen in den Kampf gegen Armut, in den Kampf gegen Frauenarmut, und zur Förderung der Gleichberechtigung investiert, von Regierungen ebenso wie von Nichtregierungsorganisationen.

Und doch sehen wir selbst in reichen Ländern weiterhin – und zuletzt sich wieder verschärfend – diese klaffende Lücke zwischen der Erkenntnis, dem Wissen um, der Sehnsucht nach Wohlstand für alle, nach guter Versorgung aller Kinder, der Einsicht in die dringende Notwendigkeit der vollen Teilhabe von Frauen und Mädchen – und der tatsächlichen Beseitigung der Ungleichheit und Armut in allen ihren Formen.

Und dieser scheinbar unerklärliche, unlösbare Widerspruch trotz großer und auch ernsthafter Bemühungen der Menschheitsgesellschaft um Besserung hat Folgen:

Er kann zum Beispiel zu einem Gefühl der Ohnmacht führen bei denen, die von Armut und Ungleichheit betroffen sind, dem Gefühl, dass sich einfach an dem Status Quo nie etwas ändern wird, nichts ändern lässt, dass dies nun mal das ewige Los der Frauen war, ist und bleibt.

Er kann zu Wut und Misstrauen gegenüber den gesellschaftlichen Institutionen führen, die doch vorgeben, so sehr um Armutsbekämpfung und Gleichberechtigung bemüht zu sein – und doch bleibt der entscheidende Wandel aus.

Er kann zu zynischen Haltungen führen, wie die, dass die Frauen dann ja wohl an ihrer fortbestehenden Armutserfahrung selbst schuld sind und es offenbar nicht anders wollen oder können. Oder dass sie „es“ eben verdient haben, weil sie also offenbar eben doch weniger leistungsfähig oder leistungswillig sind als die Männer – und darum auch weniger wert.

In jedem Fall unterminiert dieser Widerspruch die konstruktiven Kräfte in der Menschheitsgesellschaft, welche sich um eine echte Verbesserung bemühen, und bewirkt vielleicht sogar Hoffnungslosigkeit oder gar Verzweiflung bei einigen.

Immer, wenn wir auf einen solchen allgegenwärtigen und scheinbar unlösbaren Widerspruch stoßen, laden uns die Bahá´í-Schriften ein, die unausgesprochenen Annahmen, das Menschenbild zu untersuchen, die den Systemen, Prozessen und Institutionen zugrunde liegen, welche unsere Gesellschaft weltweit ordnen:

Zum einen könnten wir uns fragen, was für ein „reiches Land“ das ist, von dem wir da sprechen; was für eine Art von Wohlstand das ist, der weite Teile der Gesellschaft nachweislich von wesentlichen Ressourcen der Gemeinschaft abschneidet; der nicht einmal die materiellen Grundbedürfnisse eines großen Teils der Bevölkerung zu befriedigen im Stande ist?

Könnte es sein, dass in der Tiefe unserer gesellschaftlichen Prozesse und Systeme, in ihrer „DNA“ gewissermaßen, ein Menschenbild wirksam ist, wonach die Ressourcen einer Gesellschaft vorrangig einzelnen Individuen zustehen, und zwar solchen, die in einer definierten Weise leistungsfähig sind, die an einem bestimmten Erwerbsprozess teilnehmen, nämlich „außer Haus“, außerhalb der eigenen Familie oder Gemeinschaft, und dass „Arbeit“ nur diese eng definierte Tätigkeit ist?

Ein Menschenbild, das davon ausgeht, dass unsere Gesellschaft nur durch ständige Konkurrenz, dauernden Vergleich, ein nie enden wollendes Ringen um Ressourcen, welches von den „stärksten“ Mitgliedern einer Gemeinschaft für sich entschieden wird, am Laufen gehalten wird?

Ein Menschenbild, das konsequent den Zugang zu Ressourcen der Gesellschaft, ob Arbeit, Vermögen, Einfluss auf gesellschaftliche Prozesse usw. konsequent nur den Mitgliedern zugesteht, die diesen Wettkampf „erfolgreich“ für sich entscheiden.

Ein Menschenbild, für das materieller Wohlstand nicht ein Werkzeug der Gemeinschaft ist, um die legitimen Bedürfnisse aller ihrer Mitglieder zu stillen, sondern Selbstzweck für einzelne, wenige Individuen, um sich selbst aufzuwerten und sich völlig unabhängig von real bestehenden Bedürfnissen die Ressourcen der Gemeinschaft sichern zu können, darunter auch die Arbeitskraft anderer Menschen?

Kurzum ein Menschenbild, das in vielen Aspekten dem entspricht, was die Journalistin Caroline Criado-Perez in ihrem Buch „Unsichtbare Frauen“ (Invisible Women) den „male default“ genannt hat:

Die selbstverständliche, kulturell verwurzelte, implizite, zumeist unbewusste, nicht unbedingt absichtsvolle Annahme, dass „der Mann“ – ein ganz bestimmter Mann – das Grundmodell von „Mensch-Sein“ sei. Dass die Welt demzufolge „diesem Mann“ passen muss, und wenn sie das tut, dann passt sie auch allen anderen.

Ein Menschenbild also, welches die Hälfte der Menschheit systematisch zur Minderheit auf dem eigenen Planeten, zu „Fremden in der eigenen Familie“ erklärt.

Das die spezifischen Bedürfnisse und Erfahrungen von Frauen und Mädchen bei der Gestaltung gesellschaftlicher Systeme, Prozesse und Institutionen systematisch ausblendet und ignoriert.

Das den Beitrag, den Frauen oder Mädchen für die Menschheitsfamilie erbringen, für nicht existent oder letztlich irrelevant erklärt.

Wir sollten hier innehalten und uns klarmachen:

Unsere gesellschaftlichen Systeme und Prozesse, ob nun wirtschaftlich, rechtlich oder sozial, unsere Institutionen, ob weltlich, ob geistig, ja sogar die allermeisten der Produkte, die wir kaufen können, sind aus diesem oder einem vergleichbaren Menschenbild hervorgegangen.

Und wenn in der Tiefe all unserer gesellschaftlich relevanten Einrichtungen, meist unbewusst, ein solches Menschenbild, noch weitgehend unhinterfragt, wirkt, dann sollten wir erwarten, dass es sich in den Bemühungen von Gesetzgebern, Regierungen, Organisationen usw. zur Abschaffung von Frauenarmut und Ungleichbehandlung manifestiert. Und genauso ist es auch: Darum konzentrieren sich meines Erachtens diese Bemühungen bisher darauf – etwas überspitzt formuliert – die Frauen sozusagen von ihrer „Benachteiligung“ durch Schwangerschaft, Geburt, Mutterschaft, Kindererziehung, Haushalt, Betreuung alter und kranker Familienmitglieder usw. „zu befreien“.

Damit sie immer mehr dem Menschenbild entsprechen können, das von unseren Systemen, Prozessen und Institutionen am meisten bevorzugt wird, um bei dem großen, endlosen Ressourcenkampf, als den das ganze Leben aus dieser Sicht verstanden und gestaltet wird, endlich erfolgreich mitspielen können: Und dieser „Mensch“ ist ein „Mann“, der voll „erwerbstätig“ ist, Geld verdient, Vermögen hat; und sich im Übrigen in seinem Leben um nichts zu kümmern braucht. Nicht um die eigene Ernährung, Wohnung, Haushalt, Gesundheit – und schon gar nicht um die Bedürfnisse anderer Lebewesen.

Dann macht es Sinn, dass ich mich als Gesetzgeber oder Arbeitgeber, als Journalistin im gesellschaftlichen Diskurs und so weiter, auf gleiche Bezahlung für gleiche „Arbeit“, weitere Betreuungsplätze, Kita-Öffnungszeiten, kostenloses Schulessen, Nachmittags-Schule, von der Steuer absetzbare „haushaltsnahe Dienstleistungen“, Pendlerpauschalen, variablere Teilzeitmodelle, gut ausgestattetes Homeoffice, bezahlte Elternzeit usw. konzentriere.

Und damit mich an dieser Stelle niemand falsch verstehen kann:

Ich weiß aus, dass diese Sicht längst nicht mehr unserem gesellschaftlichen Verständnis von Menschsein, unserem bewussten Kenntnisstand, oder der Situation oder Auffassung vieler oder auch nur einiger Männer und Frauen in unserer Gesellschaft entspricht.

Und: Alle diese Bemühungen um „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ sind wichtig, sie sind sinnvoll, sie sind überfällig. Sie sind für die individuelle Familie, wie immer sie zusammengesetzt sein mag, Frau, Mann, Kinder absolut überlebensnotwendig. Sie geschehen meist in bester Absicht und in dem ernsthaften Wunsch, hierdurch die ersehnte, dringend benötigte Verbesserung zu bewirken.

Und doch vermochten sie den jahrtausendealten, weltweiten, systemischen Zusammenhang von „Frau = Armut/Armutsrisiko“ bisher nicht aufzulösen, weder in den ärmsten der 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen, noch im „reichen“ Deutschland.

Zahllose wissenschaftliche Studien, weltweit verfügbares Wissen, allgemeine Zustimmung und sogar ernsthafte, weltweite positive Bemühungen reichen also nicht aus, um diesen dringend notwendigen Wandel zielgerichtet und nachhaltig zu bewirken.

„Auch, wenn der Staatskörper wie eine Familie ist, leben wegen unausgeglichener Verhältnisse manche seiner Angehörigen auskömmlich und manche in schrecklichem Elend, manche haben, was sie brauchen, und manche hungern, manche tragen teure Kleidung und manche Familien fehlt es an Nahrung und Unterkunft. Warum? Weil es in dieser Familie an der nötigen gegenseitigen Rücksichtnahme fehlt. Dieser Haushalt ist nicht gut geführt. Dieser Haushalt lebt nicht unter einem vollkommenen Gesetz. Die Gesetze, die erlassen werden, sichern nicht in jedem Fall das Glück. Sie sorgen nicht für Wohlergehen. …. Ist es möglich, dass ein Teil der Familie größtem Elend und bitterer Armut ausgesetzt ist und es der übrigen Familie gut geht? Es ist unmöglich, es sei denn, diese Familienmitglieder sind gefühllos, abgestumpft, ungastlich und lieblos.“

(`Abdu´l-Bahá)

Wenn wir diese Worte `Abdu´l-Bahás lesen, müssen wir dann nicht, allen ehrlichen und sinnvollen Bemühungen um Änderung zum Trotz, feststellen, dass unser Haushalt auch im Jahr 2023 noch nicht gut geführt ist?

Und das, weil die meisten seiner Prozesse, Systeme, Gesetze und Institutionen weiterhin auf einem Vorurteil aufgebaut sind, das sich allen bisherigen Versuchen der Menschheit, ihm beizukommen, hartnäckig widersetzt hat. Was braucht es also? Was kann diesen dringend notwendigen Wandel bewirken?

„Am Ende des 20. Jahrhunderts wird unübersehbar, dass der einer materialistischen Lebenseinstellung zugrundeliegende Ansatz für soziale und wirtschaftliche Entwicklung den Bedürfnissen der Menschheit nicht gerecht wird. Optimistische Prognosen über die daraus resultierenden Veränderungen verschwinden in dem sich ständig vergrößernden Graben zwischen dem Lebensstandard einer kleinen, weiter abnehmenden Minderheit der Weltbevölkerung und der Armut, unter der die meisten Menschen leben müssen.“

(Bahá´í International Community in: Entwicklungsperspektiven für die Menschheit, 1995)

„Diese beispiellose Wirtschaftskrise und der durch sie mitverursachte gesellschaftliche Zusammenbruch sind Zeichen für einen folgenschweren Irrtum über das Wesen des Menschen. … Findet die Gesellschaft nicht ein Ziel, das über die bloße Verbesserung der materiellen Lebensbedingungen hinausgeht, wird ihr nicht einmal diese gelingen. Das Ziel muss in den geistigen Dimensionen des Lebens gesucht werden. … Die Grundlage einer Strategie, die die ganze Weltbevölkerung dazu aufruft, gemeinsam die Verantwortung für ihr Schicksal zu übernehmen, muss das Bewusstsein von der Einheit der Menschheit sein. Die scheinbar einfache Vorstellung von der Einheit der Menschheit stellt die meisten gesellschaftlichen Institutionen heute vor große Herausforderungen. Ob in der Form eines auf Wettbewerb beruhenden politischen Systems, eines auf Durchsetzung individueller Ansprüche zielenden Zivilrechts, ob als Verherrlichung von Klassenkämpfen, Interessenkonflikten oder Konkurrenzkämpfen, die das moderne Leben prägen – Kampf wird heute als treibende Kraft im Zusammenleben akzeptiert…“

(Bahá´í International Community in: Entwicklungsperspektiven für die Menschheit, 1995)

Die weltweite Bahá´í-Gemeinde ist davon überzeugt, dass unsere ernsthaften Bemühungen zur Verbesserung der menschlichen Situation auf diesem Planten solange ihre Wirksamkeit nicht entfalten werden, bis sie nicht durch die Anerkennung der geistigen Dimension des Menschseins, durch eine spirituelle Kraft, durch eine größere, geistige Verbindlichkeit, welche die Menschheit aus freiem Willen, mit aller Entschlossenheit und tiefer Hingabe eingeht, getragen und genährt werden.

Das dieser Anerkennung zugrundeliegende Menschen- und Gesellschaftsbild ist ein völlig anderes als das eines endlosen Ringens der „Starken“ um begrenzte Ressourcen. Es nimmt sich die physische Schöpfung selbst zum Vorbild. Und wir sind eingeladen, unsere Realität neu zu lesen und die Tauglichkeit dieses Vorbilds für die Menschheit und die Ordnung ihres Zusammenlebens zu untersuchen, auch im Hinblick auf unser Thema „Frauen und Armut“:

„In einem Brief an Königin Viktoria verglich Bahá’u’lláh vor über hundert Jahren die Welt mit dem menschlichen Körper. Diese Analogie zeigt überzeugend, nach welchem Modell die globale Gesellschaft organisiert werden kann. Es gibt kein anderes vernünftiges Modell, nach dem wir uns richten können. Die Gesellschaft besteht nicht nur aus verschiedenen Zellen. Sie ist ein Zusammenschluss von Menschen, die mit Intelligenz und Willen ausgestattet sind. Die für die biologische Seite des Menschen charakteristischen Vorgänge zeigen uns auch hierfür gültige Gesetzmäßigkeiten auf. Unter ihnen steht die Einheit in der Vielfalt an erster Stelle. Paradoxerweise ermöglichen es gerade die Ganzheit und die Komplexität des Körpers sowie die vollkommene gegenseitige Ergänzung der Zellen, dass die in jedem Teil angelegten spezifischen Fähigkeiten verwirklicht werden können. Keine Zelle lebt getrennt vom Körper; jede trägt zu seinem Funktionieren bei und bezieht ihren Anteil aus dem Ganzen. So entsteht ein gesunder Organismus. Er erfüllt seinen Sinn durch das Erscheinen des menschlichen Geistes. Der Sinn der biologischen Entwicklung geht daher über die bloße Existenz des Leibs und seiner Teile hinaus…“

Und schließlich, wiederum in den Worten ´Abdu´l-Bahás, was dann wahres Mensch-Sein bedeuten könnte:

„Es bedeutet, das Wohl der Gemeinschaft als das eigene zu empfinden. Kurz gesagt heißt dies, die ganze Menschheit als einziges Lebewesen, sich selbst als ein Glied dieses großen Körpers zu erkennen und in der Gewissheit zu wirken, dass jede Not, jede Wunde, die irgendeinen Teil dieses Körpers trifft, unweigerlich alle übrigen Glieder in Mitleidenschaft zieht.“

Und als abschließenden Gedanken: Warum sind wir denn hier, Männer wie Frauen, arm und reich, Nord und Süd, vermeintlich stark und scheinbar schwach? Warum sind, unter all dieser unendlichen Vielfalt von Lebensformen, die unseren Planeten als ihre Heimat bewohnen, Menschen ins Dasein getreten?

„Alle Menschen wurden erschaffen, eine ständig fortschreitende Kultur voranzutragen.“

Bahá´u´lláh

Alle Menschen. Alle. Jede und jeder einzelne. Ob vor tausend Jahren, heute oder in ferner Zukunft – alle Menschen wurden dazu erschaffen. Unsere Vorurteile hindern jedoch seit Jahrhunderten und weiterhin den größten Teil der Menschen, das zu leben, wozu sie erschaffen wurden. Es steht uns Menschen nicht zu, gesellschaftliche Systeme, Prozesse, Rituale, Kulturen, Verhaltensweisen, Institutionen zu entwickeln, zu verteidigen oder aufrechtzuerhalten, welche dieses Potential aller Menschen, das der Schöpfer in sie gelegt hat, systematisch unterminiert.

Und, nur der Vollständigkeit halber an dieser Stelle: Diese Aussage gilt für alle unsere Vorurteilssysteme, ob diese nun an eine vermeintliche Rasse, eine bestimmte Ethnie, Nationalität, Religion, Sprache, Kultur oder das Geschlecht anknüpfen.

Diese Aufgabe, vor welche die ganze Menschheit heute gestellt ist, ist gewaltig. Sie erfordert unser aller Mut und Mitgefühl, unseren fortbestehenden, den meisten Menschen unbewussten, Vorurteilen über uns selbst und unsere Mitmenschen offen ins Gesicht zu sehen.

Sie erfordert von uns allen die Demut, die Begrenztheit und Untauglichkeit unserer jetzt noch vorherrschenden Denk- und Gesellschaftsmodelle freimütig anzuerkennen, zu erkennen, dass unsere weltweite Kultur weiterhin viele ihrer Kräfte vergeudet in dem Versuch, mit der Eisenbahn zum Mond zu fliegen.

Und schließlich erfordert sie die aus einer tieferen Verbindlichkeit geborene Entschlossenheit der ganzen Menschheit, alle ihre Prozesse, Systeme und Institutionen buchstäblich „neu zu erfinden“, um sie bereits im Ansatz auf Gerechtigkeit, Einheit und damit die wahre Realität der Menschen auszurichten.

„Das Wohlergehen der Menschheit, ihr Friede und ihre Sicherheit sind unerreichbar, wenn und ehe nicht ihre Einheit fest begründet ist.“

Bahá´u´lláh

Das ist für mich ein geistiges Naturgesetz, welches Bahá´u´lláh hier formuliert, eines Naturgesetzes, dessen Wirkung jede und jeder von uns täglich beobachten kann, sollten wir auch nur unsere materielle Existenz betrachten.

Das Nachdenken und Lernen darüber, wie diese umfassende Transformation gelingen kann, wird die Menschheit noch für Generationen beschäftigen. Wir können an diesem Wochenende also höchstwahrscheinlich nicht alle Antworten auf diese Menschheitsfrage finden…Aber wir können ernsthaft darüber beraten, welche Schritte, welche Anstrengungen der Menschheit

  • bei uns selbst
  • in unseren Familien,
  • unseren Gemeinden,
  • unseren Nachbarschaften,
  • in unseren Schulen,
  • an unserem Arbeitsplatz
  • in Deutschland

erforderlich sind, um diesen Menschheitskörper, der jetzt noch schwer krank und buchstäblich wie gelähmt ist, gesunden zu lassen.

Hierzu möchte ich mit Ihnen zum Abschluss dieses Impulses einige Zitate aus Bahá´í-Perspektive teilen, die für mich wesentliche Aspekte dieser Fragen berühren:

„Macht wurde im Lauf der Geschichte – wenn auch aus theologischen oder ideologischen Gründen oft das Gegenteil behauptet wurde – zumeist als Privileg einzelner Personen oder Gruppen aufgefasst. Oft verstand man unter Macht einfach die gegen andere zu Gebote stehenden Mittel. Dieses Machtverständnis wurde ein charakteristisches Merkmal der Konflikt- und Streitkultur, die die Menschheit in den letzten Jahrtausenden geprägt hat. Dies galt unabhängig von der jeweils herrschenden sozialen, religiösen oder politischen Richtung. Generell war Macht auf Einzelne beschränkt – auf Fraktionen, Völker, Klassen oder Nationen. Sie war ein Merkmal, das besonders auf Männer und nicht auf Frauen zutraf. Die wichtigste Folge der Macht war, dass sie ihren Nutznießern die Möglichkeit gab, zu erwerben, zu übertreffen, zu beherrschen, zu widerstehen und zu gewinnen. Diese Art von Machtausübung führte zu vernichtenden Rückschlägen, aber auch zu ungewöhnlichen Fortschritten in der Kultur. Sowohl die Vorteile als auch die Rückschläge mitsamt den eingeschränkten Verhaltensmustern, die sie hervorbrachten, müssen gewürdigt werden. […] In ihrer traditionellen, auf Konkurrenzdenken beruhenden Form ist Macht für die Bedürfnisse der Menschheit ebenso unbrauchbar, wie die Technologie der Eisenbahn für die Aufgabe, einen Weltraumsatelliten in eine Erdumlaufbahn zu schießen.“

Bahá´í International Community, Entwicklungsperspektiven für die Menschheit, 1995

Wir brauchen also ein ernsthaftes, vorurteilsfreies Gespräch zwischen allen Menschen, zwischen Individuen, der Gemeinschaft und den gesellschaftlichen Institutionen über Macht und darüber, was an die Stelle des alten, destruktiv gewordenen Konzepts von Macht treten kann.

„So machtvoll ist das Licht der Einheit, dass es die ganze Erde erleuchten kann.“

„Der Mensch kann seine wahre Stufe nicht erlangen, es sei denn durch seine Gerechtigkeit. Keine Macht kann bestehen, es sei denn durch Einheit. Keine Wohlfahrt und kein Wohlergehen kann erreicht werden, es sei denn durch Beratung.“

Bahá´u´lláh

Wir brauchen eine ernsthafte Untersuchung dieses kranken Körpers und der wahren Ursachen seiner Krankheit, von denen die sichtbare Armut von Frauen und Mädchen eher ein, wenn auch besonders alarmierendes und schmerzhaftes, Symptom ist, wie auch des wahren Heilmittels.

„Die Menschenwelt hat zwei Flügel: Den einen bilden die Frauen, den anderen die Männer. Nur wenn beide Flügel gleichmäßig entwickelt sind, kann der Vogel fliegen. Bleibt ein Flügel schwächlich, so ist kein Flug möglich.“

„Die Menschenwelt besteht aus zwei Hälften, der männlichen und der weiblichen. Eine ergänzt die andere. Ist eine davon unterentwickelt, so hat zwangsläufig auch die andere Mängel.“

´Abdu´l-Bahá

„Wir glauben, dass die Gleichwertigkeit von Frauen und Männern eine Facette der menschlichen Realität ist. Nicht nur eine Bedingung, die um des Gemeinwohl willens erreicht werden muss. Das, was den Menschen zum Menschen macht – seine angeborene Würde und sein Adel – ist weder männlich noch weiblich. Die Suche nach Sinn und Zweck, nach Gemeinschaft, die Fähigkeit zu lieben, zu erschaffen, standhaft zu bleiben – haben kein Geschlecht. Dies hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Organisation jedes Aspekts der menschlichen Gesellschaft.“ [1]

Bahá´í International Community, https://www.bic.org/focus-areas/equality-women-and-men, siehe auch Toward a New Discourse on Religion and Gender Equality, 2015

Und da wir uns also eingestehen müssen, dass derzeit beide Flügel nicht richtig entwickelt sind, sondern der ganze Vogel elend krank ist, müssen wir auch „bei dem anderen Flügel“ genauer hinsehen. Und ernsthaft untersuchen, welche Folgen die fortbestehende Ungleichheit und Armut von Frauen und Mädchen weltweit für die „andere Hälfte“ des Vogels hat. Wird er so jemals fliegen können?

Und schließlich müssen wir die Frage stellen:

Wie können wir alle unsere gesellschaftlichen Systeme, Prozesse, Institutionen, ja das ganze Gefüge und Muster unseres Zusammenlebens, immer mehr so gestalten, dass sie einmal in der Lage sein werden, anstelle jahrtausendealter menschlicher Vorurteile diese grundlegende Wahrheit über unser Mensch-Sein zum Ausdruck zu bringen:

Dass wir ein Körper, eine Seele sind, die diesen einzigen gemeinsamen Heimatorganismus, die Erde, bewohnt?

Ich möchte mit einem Zitat von ´Abdu´l-Bahá schließen, welches Er vor über 100 Jahren in Paris seinen Zuhörer: innen mit auf den Weg gab:

“God’s Bounty is for all and gives power for all progress. When men own the equality of women there will be no need for them to struggle for their rights!”

Gottes Güte ist für alle da und gibt die Kraft zu jedem Fortschritt. Machen die Männer die Gleichwertigkeit der Frauen zu ihrer eigenen Sache, so werden die Frauen nicht mehr für ihre Rechte zu kämpfen brauchen!“[2]


[1]              Unverbindliche eigene Arbeitsübersetzung mit Hilfe von DeepL, Anm. Helia-Verena Daubach

[2]              Unverbindliche eigene Arbeitsübersetzung, Anm. Helia-Verena Daubach